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Gewinner der Kategorie Markenkommunikation
Vorwerk – Das Familienunternehmen

Das Wuppertaler Familienunternehmen Vorwerk hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Veränderungsprozessen in Gang gesetzt. Bereits ab 2011 wurde das deutsche Kobold-Vertriebssystem umgestellt, eigene Vorwerk Shops eröffnet, der Online-Shop gestärkt, ein neues Coporate Design und eine neue Produktstrategie umgesetzt. Aufgabe des PR war es in diesem Zusammenhang den Veränderungsprozess zu kommunizieren und die Neupositionierung der Marke zu unterstützen.

Vorwerk verfügt mittlerweile über vernetzte Haushaltsgeräte. Für die „innovative und digitale Kommunikations- und Vertriebsstrategie“ erhält das Unternehmen 2014 den Preis der „Digitalen Wirtschaft NRW“. Die Reichweite der deutschsprachigen Print-Clippings steigt auf über 900 Millionen 2016. Die Zahl der Facebook-Fans steigt von 0 in 2011 auf mehr als eine halbe Millionen 2017.

Die Vorwerk & Co. KG ist ein im Jahr 1883 gegründetes Familienunternehmen. Sitz der Holding ist Wuppertal (Deutschland). An der Spitze der Unternehmensgruppe stehen die persönlich haftenden Gesellschafter Reiner Strecker, Frank van Oers und Rainer Christian Genes. Das Unternehmen ist in insgesamt sieben Geschäftsbereiche gegliedert. Kerngeschäft ist der weltweite Direktvertrieb hochwertiger Haushaltsprodukte (Staubsauger Kobold, Küchenmaschine Thermomix, Werkzeuge Twercs, Produkte von Lux Asia Pacific) und Kosmetika (JAFRA Cosmetics).

Zur Vorwerk Gruppe gehören außerdem die akf bank und die Vorwerk Teppichwerke. Weltweit sind mehr als 625.000 Menschen für Vorwerk tätig, davon rund 612.000 als selbstständige Berater. Vorwerk erwirtschaftet einen Konzernumsatz von 3,5 Milliarden Euro (2015) und ist in über 70 Ländern aktiv. Ein Grundpfeiler der Markenstrategie von Vorwerk ist die klare Beziehung der Dachmarke zu den einzelnen Produktmarken. Die Dachmarke Vorwerk steht für hochwertige Produkte rund um den Haushalt, während die Produktmarken jeweils bestimmte Kompetenzfelder abdecken.

Die Ziele für das Unternehmen waren klar: Modernisierung und Stärkung der Dachmarke und der Produktmarken, Aufbau von eigenen Vorwerk Shops in Deutschland, u.a. mit dem Ziel, die Marke sichtbarer zu machen und die Kontaktmöglichkeiten für den Kunden zu erhöhen, Steigerung des Umsatzes im Bereich Staubsauger und nicht zuletzt Steigerung des Umsatzes im Bereich Thermomix. Für Corporate Communications ergaben sich daraus abgeleitet folgende, langfristige Ziele:

 

  • Steigerung der Kontakte zu Journalisten
  • Steigerung der Berichterstattung über Vorwerk durch konsequentes Storytelling
  • Darstellung der neuen Markenstrategie, Positionierung von Dach- und Produktmarken
  • Darstellung des neuen Geschäftsmodells für die Kobold-Berater (Festgebiet mit definierter Anzahl an Haushalten, kein „Tür-zu-Tür-Modell“ mehr)
  • generell größere Offenheit des Unternehmens in der Kommunikation nach außen.

Vorwerk hat ab dem Jahr 2011 das Thema Kommunikation komplett neu definiert. Social Media ist als einer von fünf „Business Enablern“ identifiziert worden. Zum Ende des Jahres 2011 starteten die ersten Social-Media-Aktivitäten, die in den Jahren darauf kontinuierlich über alle Produktgruppen und auf allen relevanten Plattformen ausgebaut wurden.

Corporate Communications stellte das Thema Innovation in den Mittelpunkt der Kommunikation und verband diese Botschaft sowohl mit dem neuen Corporate Design als auch mit den veränderten Prozessen im Vertrieb und dem neuen Produktdesign. Die Tatsache, dass bereits im ersten Jahr nach der Umstellung die Kobold-Umsätze wieder kräftig stiegen, gab zusätzlichen Rückenwind. Ein wichtiges Standbein der Strategie ist die glaubwürdige Betonung der Innovationskraft des Unternehmens. Mit Erfolg: Journalisten nehmen Vorwerk zunehmend als innovatives Unternehmen wahr. Einen zusätzlichen Schub bekommt die Botschaft mit der Einführung des Thermomix TM5 im September 2014 sowie mit dem per App-Steuerung vernetzten Saugroboter VR200 im Jahr 2016.

Kontinuierlich steigende Umsätze der Unternehmensgruppe und wachsende Akzeptanz der zentralen Botschaften. Die FAZ titelt nach der Bilanz-Pressekonferenz am 23. Mai 2012: „Vorwerk handelt klug“ und bezieht diesen Kommentar auf die zukunftsweisenden Veränderungen im Vertriebssystem. Mit der Einführung des Thermomix TM5 im September 2014 bringt Vorwerk „das Gerät der Stunde“ (FAZ, November 2014) auf den Markt.

Für die „innovative und digitale Kommunikations- und Vertriebsstrategie“ erhält das Unternehmen 2014 den Preis der „Digitalen Wirtschaft NRW“. Die Begründung der Jury: „Bei Vorwerk ist eine konsequente Weiterentwicklung im Online-Bereich, sowohl im E-Commerce als auch in der Social Media Kommunikation zu beobachten. Der Multi-Channel-Ansatz aus klassischer Vertrieb und Online Vertrieb erfolgt mit strategischer Weitsicht. Das Unternehmen ist dauerhaft mit Online-Kampagnen aktiv. Darüber hinaus stellt Vorwerk mit Vorwerk Ventures auch Kapital für Startups bereit.“

Die Reichweite der deutschsprachigen Print-Clippings steigt von unter 20 Millionen im Jahr 2011 auf über 900 Millionen 2016 – Tendenz weiter positiv. Bestes Beispiel ist sicherlich der Bericht in der Wirtschaftswoche von Dezember 2016, die den Thermomix sogar auf den Titel hebt. Die Zahl der Facebook-Fans steigt von 0 in 2011 auf mehr als eine halbe Millionen 2017 (Vorwerk Gruppe, Thermomix und Kobold kumuliert).

Vorwerk hat in Deutschland seit jeher eine außergewöhnlich hohe Markenbekanntheit, die sich in der Vergangenheit in erster Linie durch den Direktvertrieb der Kobold Staubsauger entwickelt hat. Vorwerk stand für Staubsauger, und damit stand Kobold für Vorwerk. Vorwerk wurde als traditionelles Familienunternehmen wahrgenommen – mit einer „alten Marke“, aber immer verbunden mit einer guten Qualität der Produkte.

Im Jahr 2011 – dem Ausgangspunkt dieses Cases – waren die Umsätze des Bereichs Kobold in Deutschland rückläufig. Thermomix als weiteres Standbein spielte damals nur eine untergeordnete Rolle, zumal war häufig die Zuordnung des Produkts zur Dachmarke unklar. In der Produkt-PR agierte Vorwerk eher zurückhaltend, sollten sich doch die Vorteile der Produkte in erster Linie während der Beratung beim Kunden zu Hause erschließen.

Beginnend mit dem Jahr 2010 hat Vorwerk den Marken-Relaunch eingeleitet, eine neue Vertriebsstrategie für den Bereich Kobold etabliert (Verzahnung des Direktvertriebs mit eigenen Shops und Angeboten im E-Commerce), und Ende 2011 in Hamburg am Jungfernstieg den ersten Vorwerk Shop als Flagshipstore eröffnet. 2012 wurde das neue Corporate Design verabschiedet, das auch eine komplette Überarbeitung des Produktdesigns sowie eine neue Produktstrategie beinhaltete.

Da es sich nicht um eine klassische Kampagne handelt, hatte und hat Corporate Communications eine sehr breite Zielgruppe im Blick. An erster Stelle stehen dabei die Journalisten und Influencer, neben der allgemeinen interessierten Öffentlichkeit adressiert Vorwerk darüber hinaus (potenzielle) Kunden, Mitarbeiter und Vertriebspartner gleichermaßen.

 

Bezogen auf einzelne Produkt-Onlinekampagnen der Tochtergesellschaften (z.B. für den Saugroboter VR200) sind selbstverständlich klare Zielgruppen definiert.

Neben einem konsequenten Storytelling in den strategisch definierten Feldern war sicherlich die interne Abstimmung von Prozessen und Botschaften ein entscheidender Faktor. Corporate Communications, die PR-Bereiche der Tochtergesellschaften sowie die Social-Media-Verantwortlichen haben sich eng verzahnt, Journalistenanfragen, die über eine reine Produkt-PR hinausgingen, wurden zentral bearbeitet, koordiniert und umgesetzt.

Das Unternehmen hat die Tore geöffnet und Werksbesichtigungen (vor allem in der Thermomix-Produktion) sowie Teilnahmen an Produktdemos/Erlebniskochen ermöglicht. Gleichzeitig wurde hochwertiges Footage-Material für Journalisten zur Verfügung gestellt.

Alle Journalistengespräche wurden von Beginn an eng begleitet – bei zuletzt mehr als 200 Anfragen im Jahr und Laufzeiten einzelner Recherchephasen von bis zu sechs Monaten ein ambitioniertes Unterfangen, das sich aber unmittelbar positiv auf die persönlichen Kontakte zu Journalisten auswirkt.

Kontakt zum Unternehmen

Vorwerk & Co. KG
Mühlenweg 17-37
42275 Wuppertal
www.vorwerk.de

Fakten zum Unternehmen

  • Gründungsjahr: 1883
  • Mitarbeiterzahl: 12.612 Mitarbeiter und 612.884 selbstständige Berater
  • Branchenumfeld: Produktion und Vertrieb hochwertiger Haushaltsprodukte und Kosmetika
  • Standorte: Landesgesellschaften und Distributoren in mehr als 70 Ländern

Projektverantwortliche

  • Michael Weber (Leiter Unternehmenskommunikation)
  • Ketchum Pleon GmbH
    Bahnstrasse 2
    40212 Düsseldorf